Dienstag, 10. April 2018

Warum kommentieren so viele User dieses Bild?

1,1 Millionen Likes und 2 Millionen Kommentare und das nach 2 Tagen!

Veröffentlicht wurde das Bild am 15. Januar 2017. Bereits nach 2 Tagen weist dieses über 1,1, Millionen “Likes” auf sowie haben über 2 MILLIONEN (?) Nutzer dem Jungen zum “Geburtstag” gratuliert. Nebenbei nicht zu vergessen, dass dieses Bild bereits über 116.000 mal geteilt wurde!

Warum kommentieren so viele User dieses Bild?

Der Ersteller schrieb:
His school friend told him that no one would say happy birthday to him because of his desease🙁
He is 11 years today
Please do not scroll without typing „Happy Birthday.“
Bedeutet Sinngemäß in etwa:
ein Schule hat ihm gesagt, dass ihm wegen seiner Krankheit niemand zum Geburtstag gratulieren würde🙁
Er ist heute 11 Jahre alt
Bitte scrollen Sie nicht, ohne „Happy Birthday“ zu tippen.
Alles erstunken und erlogen und dies auf Kosten eines Kindes!

Kein Interesse an der wahren Geschichte!

Dem abgebildeten Jungen und sein Schicksal scheint die Kommentatoren eher nicht zu interessieren, im Gegenteil: die Masse der “Happy Birthday” Tipper gibt eher ein völlig egozentrisches Bild von sich, da sie zunächst dafür sorgen, dass sie nicht als herzlos abgestempelt werden. Schnell klicken, kommentieren und Glück einsacken. Na Dankeschön.

Wir jedoch interessieren uns für den Jungen und haben recherchiert.

Vorweg. Der Junge ist nicht 11 Jahre alt und er hat auch nicht im Januar Geburtstag.
Bei dem Jungen handelt es sich um den kleinen Lucas Costa aus Brasilien, der im Juli 2017 erst 9 Jahre alt wird.
Der kleine Lucas leidet an einer sehr seltenen Hautkrankheut die den Namen: “Epidermolysis bullosa” trägt.

Die Behandlung dieser Krankheit ist sehr kostenintensiv.

Der aus Brasilien stammende Sänger Wesley Safadão veranstaltet Ende Juli 2016 ein Konzert und spendete einen Teil seiner Einnahmen für die Behandlung für Lucas Costa. Bei seinem Konzert hatte der Künstler auch ein T-Shirt an, auf dem man den Namen “LUCAS” erkennen konnte.

Der Grund ist, dass er selbst Vater von zwei Kindern ist. Lucas selbst wohnte dem Konzert bei und wurde, im Rollstuhl sitzend, auf die Bühne gebracht, wo der Künstler mit Lucas ein Bild veröffentlichte:



Der kleine Lucas wurde auch eine eigenen Instagram-Kanal gewidmet, von wo auch das Foto stammte, welches mach auf Facebook zu sehen bekommt:
Mehr als 158.000 Nutzer folgende dem kleinen Lucas unter: https://www.instagram.com/amigosdolucascosta/



Quelle und bearbeitung , RV , https://www.mimikama.at/allgemein/happy-birthday-lucas/ .....  Quellen: ddWesley Safadão adere à campanha para ajudar menino com doença rara em Montes Claros

Samstag, 22. Oktober 2016

Putins Flugzeugträger ist ein marodes Dampfschiff


Die Nato beobachtet den russischen Schiffsverband im Ärmelkanal argwöhnisch mit mehreren Kriegsschiffen. Doch die größte Sorge ist wohl, dass das marode Schiff auf dem Weg zusammenbricht.

Der russische Schiffsverband unter Führung von Putins einzigem Flugzeugträger, der derzeit durch den Ärmelkanal Richtung Syrien unterwegs ist, hat die Nato aufgeschreckt. Sechs Kriegsschiffe begleitenund beobachten die russischen Marine-Einheiten, darunter ein britischer Zerstörer, eine norwegische Fregatte und ein niederländisches U-Boot. Es ist die größte Entsendung Russlands seit dem Kalten Krieg und dient laut Nato-Offiziellen auch dazu, Russlands militärische Stärke zu demonstrieren.
Doch die Aufregung scheint unbegründet. Der in die Jahre gekommene Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ ist meist in schwarzen Rauch gehüllt. Das noch aus Sowjetzeiten stammende und durch Dampfturbinen angetriebene Schiff wird seit Langem von technischen Ausfällen verfolgt. Der Flugzeugträger wird auch schon „Das marodeste Kriegschiff der Welt“ genannt. Inzwischen wird es gar auf Schritt und Tritt von einem Schlepper begleitet - tatsächlich für den Fall, dass die Maschinen zusammenbrechen, berichtet die Zeitung „The Telegraph“.
Marine-Experten listen diverse Probleme des betagten Flugzeugträgers auf: Das Schiff habe immer wieder Probleme mit der Leistung, die Sanitäranlagen sind so mitgenommen, dass viele der Toiletten kaum noch nutzbar sind. Hinzu kommt eine lange Reihe von technischen Pannen.

Pannen, Defekte, Unglücke

„Alle russischen Schiffe sehen von außen glänzend aus, doch im Innern sind sie einfach nur schrecklich“, sagte ein Mitglied der Royal Navy. Die „Admiral Kusnezow“ ist 1985 vom Stapel gelaufen. Doch schon die Indienststellung wurde durch technische Probleme verzögert, erst 1991 war es soweit. Immer wieder musste das Schiff repariert werden, fast nach jedem der wenigen Einsätze: 1997 gab es Schäden am Antriebssystem. 2009 stand der Flugzeugträger im Verdacht, für einen Ölteppich vor Irland verantwortlich zu sein. Als ein Feuer an Bord im Jahre 2009 ausbrach, starb ein Seemann.
Marine-Experte Peter Roberts vom „Royal United Services Institute“ sagt: „In Marine-Sprache nennt man solche Schiffe unglückliche Schiffe. Und ganz ohne Zweifel ist die Kusnezow ein solches unglückliches Schiff.“
Die Dampfturbinen und die unter Druck stehenden Dampfkessel, welche die „Kusnezow“ antreiben, sind so unzuverlässig, dass nun der große Hochseeschlepperimmer mitfahren muss, falls alles ausfällt. Von dem Marine-Experten werden weitere Probleme aufgelistet: Das Wasser in den Rohrleitungen gefriert im Winter. Um zu verhindern, das die Rohre brechen, wird das Wasser abgeschaltet, deshalb haben dann viele Kabinen und Bäder kein Wasser.
Da der Rauch auch weithin sichtbar ist, wird Russlands Flugzeugträger auch in den sozialen Netzwerken verspottet. N24.de

Mittwoch, 14. September 2016

"Wir schaffen es nicht" Die Flüchtlingshelferin, die nicht mehr schweigen will

Katja Schneidt betreut Flüchtlinge in Hessen. Ihre Enttäuschung über deren Erwartungshaltung und schlechte Integrationspolitik hat sie nun dokumentiert. Schneidts Bericht ist brisant.


Warum? Das fragt sich Katja Schneidt noch immer. Ein Jahr, nachdem Kanzlerin Angela Merkel "Wir schaffen das" sagte. Ein Jahr nach der Entscheidung, Tausende in Ungarn gestrandete Flüchtlinge über Österreich nach Deutschland einreisen zu lassen. Warum traf die Kanzlerin diese Entscheidung? Warum sagte sie diesen Satz?
Natürlich ist Schneidt mit ihrer Suche nach Antworten nicht alleine in Deutschland. Über Merkels Entscheidung ist viel geschrieben und noch mehr gestritten worden. Für die CDU und die Vorsitzende selbst hatte die Grenzöffnung teilweise dramatische Folgen – das bewies zuletzt die krachend verlorene Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern und der Dauerstreit mit der Schwesterpartei CSU.

"Wir schaffen es nicht"

Doch Schneidt ist nicht einfach nur irgendeine Merkel-Kritikerin. Als Flüchtlingshelferin und SPD-Lokalpolitikerin im hessischen Büdingen ist sie unmittelbar betroffen. Die 45-Jährige ist hauptberuflich Autorin und kann sich ihre Zeit flexibel einteilen. Sie betreut die Flüchtlinge im Alltag, sie begleitet sie zu Behörden und Ämtern, sie hilft bei der Wohnungssuche, füllt Papiere aus und geht mit ihnen zum Arzt. Schneidt kann deshalb gut beurteilen, wie es um die Integration der Asylsuchenden bestellt ist. Über ihre Erfahrungen hat sie nun ein Buch geschrieben. Der Titel: "Wir schaffen es nicht".
"In der Asylkrise sind zwei Dinge passiert", sagt Schneidt. "Etwas Positives und etwas Negatives." So hätten die Deutschen in den vergangenen Monaten die Fähigkeit zur Differenzierung verloren. "Entweder ist man für oder gegen Flüchtlinge. Dazwischen gibt es nichts." Erfreulich sei hingegen, dass viele Menschen, die sich zuvor nie für Politik interessierten, auf einmal bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. In Büdingen lasse sich das gut beobachten.

Mittwoch, 22. Juni 2016

BLATTER: SO WIRD BEI AUSLOSUNGEN MANIPULIERT


• In einem Interview behauptet der Ex-Fifa-Präsident, bei Auslosungen werde manipuliert.
• Durch unterschiedlich warme Kugeln wisse der Zieher, welches Team in welcher Kugel ist.
• Zudem ist Blatter der Meinung, rein formaljursitisch noch Fifa-Präsident zu sein.
Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter behauptet, bei Auslosungen zu Fußball-Wettbewerben werde manipuliert. Im Interview mit der argentinischen Tageszeitung La Nacion erklärte Blatter: „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, wie geschummelt wurde. Es ging um einen europäischen Wettbewerb“, sagte der Schweizer.

Blatter erklärt auch, wie die Manipulation seiner Meinung nach ablief: „Nur einer hat das gekonnt. Es war ein Italiener. Man kann die Kugeln, die gezogen werden, kennzeichnen. Oder man kann sie heiß machen, wenn sie vorher gekühlt wurden. Ich war selber Zeuge.“ Ein Italiener also – der Schweizer Gianni Infantino, der viele Los-Zeremonien durchführte, kann es also nicht gewesen sein.
Blatter selbst hat nach eigener Aussage keinen Fehler gemacht: „Ich habe nie Lose selber gezogen. Andere Präsidenten haben das gemacht. Sie haben die Kugeln selber aus den Topf genommen. Ich war sauber bis zum Letzten. Ich habe nie gegen das Strafgesetz verstoßen. Ich habe ein ruhiges Gewissen.“
Der gesperrte frühere Fifa-Chef sieht sich vom juristischen Standpunkt aus auch noch als Präsident des Fußball-Weltverbandes. „Weil die Statuten sagen, dass man für die Wahl eines neuen Präsidenten dem bisherigen das Mandat entziehen muss“, erklärte Blatter. Dies habe der Fifa-Kongress aber nicht getan, fügte er im gleichen Interview hinzu. „Das ist mehr als symbolisch“, betonte Blatter, „ich habe das nur bisher nicht gesagt, weil ich kein großes Theater machen wollte.“
Allerdings beabsichtige er deswegen keine juristischen Schritte. „Das ist nur meine kleine persönliche Kompensation.“ Zu seinem Nachfolger war Ende Februar Infantino gewählt worden. Blatter ist wegen Korruptionsvorwürfen von der Fifa-Ethikkommission für sechs Jahre für alle Aktivitäten im Fußball gesperrt. Eine interne Untersuchung der Fifa wirft ihm sowie Ex-Generalsekretär Jérôme Valcke und dem ehemaligen Finanzdirektor Markus Kattner vor, sich in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 79 Millionen Schweizer Franken bereichert zu haben.
„Blatter ist nicht korrupt“, sagte der 80-Jährige in dem Interview über sich in der dritten Person. Er habe gegen kein einziges Schweizer Gesetz verstoßen. Allerdings ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue gegen ihn.

Montag, 6. Juni 2016

| Anzeige Gewaltbereite Salafisten in NRW: „Werde mit der Peitsche durch Köln laufen“

© dpa In martialischer Pose: Kämpfer des „Islamischen Staates“ nach der Eroberung von Falludscha im Irak.

Er werde mit der „Peitsche durch Köln laufen“, die Ungläubigen in brennende Häuser jagen, sie an Laternen aufhängen oder ihnen bei einer Massenhinrichtung die Kehle durchschneiden. „Wir sind hier, um zu übernehmen, Deutschland gehört Allah“, wetterte der Extremist Kais O. nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bei Gesprächen, die von der Polizei abgehört wurden.
Schon jetzt würden die Deutschen vor Angst schlottern. Nach dem „Einmarsch“ des Islamischen Staates (IS) aber würden „die Waffen gezogen“: „Entweder ihr nehmt den Islam an oder ihr werdet geschlachtet.“ Der Kölner Kais O. sitzt in Haft, weil er den Ermittlungen zufolge Kämpfer für den IS rekrutiert und mit Einbrüchen Geld für Terrorverbündete in Syrien beschafft haben soll.
Der 33-Jährige, der vor seiner Festnahme seit Jahren in Köln lebte, ist eines von zahlreichen Beispielen dafür, dass der Hass und Größenwahn der Kriminellen, die sich bei ihren Gräueltaten und Fantasien auf den Islam berufen, schon lange vor den Attentaten von Paris und Brüssel auch in NRW angekommen waren. „Was Deine Brüder in Belgien schafften, schaffst Du auch!“, steht da auf Deutsch.
Der Verfassungsschutz spricht von 2700 Salafisten in NRW. Galten davon im Sommer 2015 etwa 320 als gewaltbereit, hat sich die Zahl mittlerweile auf 600 erhöht.
„Etwa 125 dieser Leute werden als extrem risikobehaftet eingestuft“, heißt es in Sicherheitskreisen. Allein bei der Staatsanwaltschaft Köln laufen aktuell etwa ein Dutzend entsprechender Ermittlungen. Das Oberlandesgericht in Düsseldorf hat – angefangen mit der Sauerland-Gruppe um Fritz G. – sechs Verfahren gegen Dschihadisten abgeschlossen, weitere sechs sind im Gange, drei könnten noch eröffnet werden. Die Bundesanwaltschaft führt aktuell 130 Ermittlungsverfahren zu islamistisch-terroristischen Vereinigungen. „NRW hat sich bedauerlicherweise zu einem attraktiven Ort für Islamisten entwickelt“, sagt Terrorismus-Experte Rolf Tophoven.
Und eine Vielzahl der IS-Sympathisanten mit NRW-Wurzeln scheint fest entschlossen, den dschihadistischen Terror in Deutschland zu entfachen. „Greift die Ungläubigen in ihren eigenen Häusern an, tötet sie überall dort, wo ihr sie findet“, forderte ein 28-jähriger IS-Kämpfer aus Königswinter im Sommer 2015 in einem Video. Vor laufender Kamera tötete er gemeinsam mit einem Kampfkumpan zwei syrische Regierungssoldaten. Bevor er zum Mörder wurde, war Yamin A.-Z. Auszubildender bei der Bonner Telekom. Es sei die Pflicht jedes Kämpfers, den Dschihad nach Europa zu bringen, sagte vor mehr als einem Jahr auch ein Islamist aus Bergisch Gladbach, der mehrere junge Männer nach Syrien vermittelt haben soll.
Auch Bonn als zentrales Aktionsfeld der Fanatiker
Laut Verfassungsschutz werden an Rhein und Ruhr vermehrt Jugendliche, insbesondere junge Frauen, auf der Straße oder über soziale Netzwerke angesprochen. Neben Wuppertal und Mönchengladbach, wo der inzwischen festgenommene Salafisten-Prediger Sven Lau agitierte, gilt auch Bonn als zentrales Aktionsfeld der Fanatiker. In den salafistischen Gebetszirkeln der ehemaligen Bundeshauptstadt haben schon viele Terrorkarrieren begonnen.
Prominente Beispiele gibt es genug: Der 2010 getötete Al-Kaida-Terrorist Bekkay Harrach startete von hier in den Heiligen Krieg. Marco G. zog sogar eigens aus Oldenburg in den Bonner Problembezirk Tannenbusch, um seinen Glaubensbrüdern näher zu sein – und mit ihnen im Namen Allahs zu töten. Gemeinsam mit drei Komplizen wollte der 28-Jährige im März 2013 im Bonner Hauptbahnhof eine Bombe zünden und außerdem den rechtsradikalen Politiker Markus Beisicht ermorden.
Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht wird der Fall seit September 2014 verhandelt. Was er von dem Verfahren hält, macht G. während der Verhandlungen, aber auch in Briefen deutlich, die er im Gefängnis verfasst hat. Das deutsche Grundgesetz sei „menschengemachter Dreck“, die Staatsanwältin eine „Götzenanbeterin“. Auch Deutschland werde die Rache Gottes bald zu spüren bekommen: „So Allah es will, wird es schon morgen Berlin oder Frankfurt treffen.“

Mittwoch, 18. Mai 2016

US-Senat: 9/11-Angehörige sollen Saudi-Arabien verklagen dürfen


Der US-Senat hat für einen Gesetzentwurf gestimmt, der Klagen gegen Saudi-Arabien wegen der Anschläge vom 11. September ermöglichen würde. Obama will ein Veto einlegen.
Die Kongresskammer verabschiedete die Vorlage am Dienstag einstimmig. Das Gesetz würde die Immunität von Staaten aufheben, die in Terroranschläge auf amerikanischem Boden verwickelt sein sollen.
Anschließend muss das Repräsentantenhaus dem Entwurf zustimmen und Präsident Barack Obama muss es unterzeichnen, ehe es Gesetz werden kann. Obama hat aber bereits sein Veto angekündigt. Das Weiße Haus fürchtet, dass amerikanische Bürger im Ausland durch das Gesetz Risiken ausgesetzt werden könnten. "Angesichts der Bedenken ist es nur schwer vorstellbar, dass der Präsident das Gesetz unterschreiben wird", sagte Obamas Sprecher Josh Earnest.
Saudi-Arabien hat jede Mitverantwortung für die Angriffe der Islamistenorganisation Al-Kaida vor 15 Jahren zurückgewiesen und die Vorlage scharf kritisiert. Die Regierung in Riad hat damit gedroht, US-Vermögenswerte in Höhe von 750 Milliarden Dollar zu verkaufen, sollte sie rechtskräftig werden. Der saudische Außenminister Adel al-Jubeir hatte die Warnung bei seinem Besuch in Washington im März vorgetragen wie die New York Times berichtet. Wirtschaftswissenschaftler seien jedoch skeptisch, ob die Saudis die Warnung wahr machen würden, schreibt die Zeitung. Der Verkauf sei schwierig zu bewerkstelligen und würde dem Königreich mehr schaden als den USA.
Die Gesetzesvorlage ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die US-saudischen Beziehungen zunehmend gespannt sind. Seit mehr als einem Jahrzehnt wird darüber debattiert, welche Rolle Vertreter Saudi-Arabiens in dem Terrorangriff gespielt haben können. Angehörige der Opfer haben versucht mehrere Prozesse gegen die Königsfamilie wegen vermeintlicher Terrorismusfinanzierung zu führen. Die meisten dieser Prozesse wurden jedoch gestoppt, weil ein Gesetz von 1976 ausländische Staaten immun vor US-Gerichten macht.
Dieses Gesetz könnte nun gekippt werden. "Wenn die Saudis nichts mit den Angriffen zu tun hatten, müssen sie ein Verfahren ja nicht fürchten", sagte der demokratische Senator Chuck Schumer. "Wenn doch, sollten sie zur Rechenschaft gezogen werden." Zeit Online BB

Freitag, 13. Mai 2016

Und dann lässt Böhmermann entspannt die Bombe platzen



Jan Böhmermann ist zurück im TV – und alle erwarten irgendwas zu Erdogan. Stattdessen schleust er einen Kandidaten bei der RTL-Sendung "Schwiegertochter gesucht" ein. Das Verafake - ein genialer Coup.


Eigentlich geht es doch nur um die erste Minuten. Wie tritt er auf? Wie wirkt er? Entspannt? Nervös? Und dann kommt alles komplett anders. Ein medialer Coup, Investigativ-Journalismus, den man so nur, ja von wem eigentlich noch erwarten würde. Auch wenn man davon in den ersten Minuten noch nichts ahnt.
Die Musik startet, Böhmermann betritt das Studio. Blitzende Zähne. Dunkelgrauer Anzug mit rosa Krawatte. Stand-up-Teil. Ein Festival der Anspielungen: "Ich spende 500 Euro an Staatspräsidenten in Not". Etwas angespannt? Eher subtil wütend. "Auf dieser Sendung ist viel Druck. Mit Gags habe ich schlechte Erfahrung mit gemacht. Kann ja sein, dass Hitler dann klagt – wegen Störung der Totenruhe."
Er wolle keine eigenen Gags mehr machen, lieber die von Zuschauern vorlesen. Jeder, dessen Pointe in der Show stattfindet, bekommt dafür 103 Euro. Anspielung auf den Paragrafen 103, quasi Majestätsbeleidigung, nach dem Böhmermann nach Wunsch des türkischen Präsidenten Erdogan nun verknackt werden soll.

Der depperte Robin ist Böhmermanns Coup

Und dann lässt er leise und entspannt die Bombe platzen. "Ich habe viel über eine Frau nachgedacht, eine Frau mit Sakko, eine mächtige Frau. Ich meine Vera Int-Veen."
Jetzt zeigt er die Kandidaten der von Int-Veen moderierten RTL-Sendung "Schwiegertochter gesucht". Und spielt böse an – diese Sendung mit Fake-Kandidaten? Niemals! Oder? Böhmermann grinst; es ist ein Grinsen ohne Gedächtnis, als hätte es den Frühling 2016 niemals gegeben. Sie zeigen den Kandidaten "Robin" aus dem Ruhrgebiet. Ein Weichei, das auf Eisenbahnen und Porzellan-Schildkröten steht. Böhmermann will mit ihm skypen. Er zeigt "Robin", und jetzt dämmert es auch dem letzten Zuschauer: Fake, Riesenfake! "Nur um zu dokumentieren, was RTL für eine Scheiße mit Menschen abzieht, die sich nicht wehren können", woms, er teilt aus, macht ja auch viel mehr Spaß als einstecken.



Aber was für ein Aufschlag, was für ein Coup; allein dieser Aufwand: Wohnung in Duisburg gemietet und "wie eine Asi-Wohnung" aussehen lassen. Alles mit Kamera dokumentiert. Klar, Wallraff deckt Missstände für RTL im Land auf, aber wer decktMissstände bei RTL auf, findet ein sichtbar nicht geläuterter Satiriker.
Zwei Schauspieler: der dumme Robin und sein noch dümmerer Vater. Die Redaktion von "Schwiegertochter gesucht" kauft es dankbar ab, schärft sogar noch nach. Was die beiden vermeintlichen Dummköpfe erleben, schlimmer als jedes zynismusgeschwängerte Klischee: Für 30 Drehtage gibt's 150 Euro Aufwandsentschädigung. Offenbar insgesamt, nicht pro Tag!
Das Kamerateam bringt zum Dreh ein pinkes "Liebe ist …"-Puzzle mit. Damit soll "Robin" spielen. War er ihnen wirklich noch nicht deppert genug?! Die Fake-Kandidaten müssen sogar unterschreiben, dass sie nicht geistig behindert sind. Dass sie diesen Vertrag angeblich nicht lesen können, nicht verstehen – der Redakteurin völlig egal; sie habe doch eh quasi alles vorgelesen, also los, unterschreibt!



Gysi gibt Rechtsberatung zum Anti-Erdogan-Gedicht

Lacher verebben, das ist einfach zu heftig, um noch lustig zu sein. Und es dämmert jetzt: Genau deshalb ist Böhmermann wichtig für das deutsche Fernsehen. Weil er sich etwas traut und echten Aufwand betreibt. Weil er nervt, sich nicht einschüchtern lässt. Ihn mögen oder nicht, das ist nicht das Kriterium. Das, was er macht, geht so weit über die Pipikaka-Witze seiner Generationsgenossen Joko und Klaas hinaus, lässt dabei in puncto Unterhaltung alle verstaubten Brachial-Kabarettisten der piefigen Kleinstudios der Dritten Programme so weit hinter sich zurück, dass er sie – sein Glück – gar nicht mehr wahrnehmen dürfte.
Dabei redet Böhmermann durchaus nicht nur in Pointen: "Die Kandidaten wissen nicht, worauf sie sich einlassen. Es geht nicht um Liebe, es geht ums Geschäft. Dafür macht ihr alles. Ihr macht die Leute zu Witzfiguren. Sorgfaltspflicht, scheißegal!"
Weitermachen als Therapie? Die hat er gar nicht nötig! Dann kommt Gysi. "Unser nächster Gast hat ein spannendes Bauprojekt in Ägypten laufen, die Pyramiden von Gysi, hahaha." Na gut, Gysi kriegt man immer, der macht alles mit. Und erzählt erst mal, dass er nicht nur Anwalt, sondern auch gelernter Rinderzüchter ist. "Anders kommen Sie in der Politik nicht mit den Hornochsen klar, hahaha." Gysi hat seine eigenen Witze mitgebracht, wie nett.
Der gewiefte Linkepolitiker gibt ihm Rechtsberatung und betont, wie schlimm er das Anti-Erdogan-Gedicht findet. Böhmermann genervt, ja, ja, ist gut. Dann plaudern sie belanglos. Schade, können wir nicht noch mal zurück zu der RTL-Fake-Sache? Leider nein. Das war's, hängen bleibt kein geschmackloses Gedicht gegen irgendeinen berufsbeleidigten Despoten, nein, die Filetierung einer menschenunwürdigen TV-Show, das ist der Wert einer Sendung, die quasi keine anderen Highlights hatte – und auch nicht brauchte.
Was für ein krachendes Comeback! Welt.de